FAZ sieht „EU vor der Datenschlacht“ – der DIH als Datentreuhänder in zentraler Rolle

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Eu Commissioner Thierry Breton

Der neue Gesetzesentwurf

Der FAZ liegt ein neuer Gesetzesentwurf für den souveränen Umgang mit- und Austausch von industriellen Daten innerhalb der EU vor („Data Governance Act“, Link zum FAZ Artikel).  Die Motivation für die Neuauflage ist einerseits geltende europäische Gesetze zur Datensicherheit durchzusetzen und andererseits einen eigenständigen und innovationsfördernden europäischen Datenraum zu erschaffen. Aus dem Entwurf geht ein deutlicher Bedeutungsgewinn für neutrale Datentreuhänder hervor, welche laut dem Data Governance Act eine der Kernrollen innerhalb eines sicheren europäischen Datenraumes einnehmen werden: „Das Entste­hen neutra­ler Daten-Unter­händ­ler könnte die Basis für ein euro­päi­sches Modell zum Daten­aus­tausch sein“. Die neutralen Datentreuhänder als Vermittler zwischen Unter­neh­men, welche die Daten produ­zie­ren, und jenen, die diese nutzen wollen, stellen somit eine europäische Alternative zu den weitbekannten Big-Tech-Plattformen, wie Amazon oder Google dar. Datentreuhänder sind laut dem Entwurf somit nur jene Anbieter, welche strikte Vorgaben erfüllen, wie die Repräsentanz innerhalb der EU erfüllen. Damit ist sichergestellt, dass die Daten und ihre Prozesse innerhalb des europäischen Rechtsraums gehandhabt werden und es wird der ggfs. notwendige Durchgriff europäischer oder nationaler Behörden ermöglicht. Des Weiteren greift der Data Governance Act wichtige Leitprinzipien der Datensouveränität auf:  Kein Anbieter, der als neutraler Datentreuhänder agiert, soll einen eigenen, kommerziellen Nutzen aus den Daten seiner Kunden  ziehen dürfen: „Der Anbie­ter darf die Daten ausschlie­ß­lich nutzen, um sie seinen Nutzern zur Verfü­gung zu stel­len“, heißt es im Text.

Die Bedeutung für den DIH

Der in Europa ansässige Data Intelligence Hub (DIH) der Deutschen Telekom AG ist ein Vorreiter und für die neue Datenwirtschaft als Datentreuhänder bereits bestens aufgestellt. Schon heute beruht der DIH mit seiner technischen Architektur auf den strengen Vorgaben der International Dataspaces Association (IDSA) und dem International Dataspaces (IDS) Standard, die ihrerseits eine Grundlage bilden für die neue, pan-europäische Dateninfrastruktur GAIA-X („IDS is DIN SPEC 27070“). Damit steht mit dem Telekom DIH schon heute ein erstes GAIA-X kompatibles Angebot für die Entwicklung von Daten-basierten Geschäftskonzepten zur Verfügung, das eine erste Umsetzung der jetzt angestrebten Europäischen Datensouveränität ermöglicht. Erste Pioniere sind bereits unterwegs und vertrauen dem Telekom DIH als Datentreuhändler für die Entwicklung ihrer neuen Datengeschäfte:

  • Industrie und Fertigung: Für den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA/VDW) beteiligt sich der DIH an der Realisierung eines neuen Kommunikationsstandards für industrielle Maschinen, dem sogenannten Universal Machine Technology Interface (OPC/UA-UMATI)
  • Logistik: Aber auch im Bereich der Logistik platziert sich der DIH:  Im EU Projekt FENIX ist der DIH Datentreuhänder und Datendrehscheibe in europäischen Logistikkorridoren zum Datenaustausch zwischen allen Beteiligten.
  • Mobiliät: Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) setzt bei der Lösung von Dateninteroperabilitätsproblemen auf den IDS Standard und verprobt mit dem Telekom DIH eine erste Datensouveränitätslösung im RealLabHH. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert („Startschuss für das Reallabor Digitale Mobilität Hamburg – mit Bundesminister Scheuer“) und entwickelt unter der Schirmherrschaft und mit Mitwirkung der Hamburger Hochbahn einen Demonstrator eines GAIA-X-kompatiblen Mobilitätsdatenraums („Mobility with IDS“). Am Beispiel des Use Cases einer intermodalen Reise (z.B. „Digitaler Zwilling Berlin“) wird aufgezeigt, wie mittels einer IDS-basierten Datenverbindungsschicht verschiedene Mobilitätsplattformen zum Teil konkurrierender Anbieter zu einem gesamtheitlichen, lückenlosen Angebot verknüpf werden können..

Diese Praxisbeispiele zeigen konkret, wie Regulierung und Wirtschaft Hand-in-Hand zusammenarbeiten können, um strategische Innovationsthemen zügig und nachhaltig voranzutreiben. Der Schutz der Datensouveränität ist ein bedeutender Wert der Europäischen Staatengemeinschaft und erfordert die Aufmerksamkeit und das verantwortungsvolle Handeln aller Teilnehmer eines europäischen Datenraums. Die neue Regulierung belohnt auch die frühen Investitionen und Leitziele des DIHs und stärkt die Rolle als ein neutraler, vertrauenswürdiger und bedeutender Vorreiter innerhalb eines europäischen Datenraums.

Chris S. Langdon
Chris S. Langdon

Business Lead, Data Analytics Executive, Catena-X Product Manager

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