Hannover Messe 2025: Skalierung von Datenräumen – KI-Robotik, Souveränität, Japan… 3 Richtungen

Meist besuchte Erkenntnisse

Die diesjährige Hannover Messe war ein Rekordjahr für unser Dataspace-Portfolio mit fünf Ausstellungen und elf Vorträgen mit Live-Demonstrationen (siehe Abbildung 1 für die Übersichtskarte). Jede Aktivität stellt eine konkrete Investition in unsere Produkte „Dataspace-as-a-Service“ und „Dataphone“ dar, gebündelt in drei strategischen Richtungen: in den Kern sowie entlang des Software-Stacks für Datenökosysteme – nach oben und unten. Warum so viel Aktivität? Erstens verfolgen wir diese Skalierungsinvestitionen gemeinsam mit zahlreichen Partnern und Kunden, was unsere Rolle als führender Technologiepionier im Bereich Dataspaces unterstreicht. Zweitens gilt bei immateriellen Werten wie Daten und Datenräumen: Sehen heißt glauben. Wir beginnen mit einer kurzen Auffrischung zu drei Möglichkeiten, wie Unternehmen von Datenökosystemen profitieren können, gefolgt von unseren drei strategischen Richtungen und Belegen dafür, wie unsere laufenden Investitionen sicherstellen, dass unsere Produkte über Anwendungsfälle, Branchen und Regionen hinweg skalierbar sind.

 

Abbildung 1: Die fünf Ausstellungen und elf Vorträge des Telekom Data Intelligence Hub auf der Hannover Messe 2025

Datenräume: 3 Möglichkeiten zur Teilnahme, um bessere Daten günstiger zu sichern

Wie viel steckt wirklich in Ihrem Produkt … CO₂, China, Chips? Um das zu beantworten, brauchen Sie vertrauenswürdige digitale Zwillinge und Einblicke in die Lieferkette – nicht in Wochen, sondern in Tagen. Doch wie können Sie wissen, was in Ihrem Produkt steckt, wenn Sie nicht einmal alle Ihre Zulieferer kennen, geschweige denn sie dazu bringen können, sensible Daten zu teilen? Hier kommt die Dataspace-Technologie ins Spiel. Abteilungsleiter – von Einkauf und Nachhaltigkeit bis Qualität – erhalten endlich rechtzeitig verlässliche Antworten auf schwierige Fragen. Ihr CIO und CDO werden die Datenschicht für Transaktionen mit eingebauter Governance und Schutz geistigen Eigentums schätzen, die sich nahtlos über bestehende interne Datensilos legt – ohne dass Systeme ersetzt werden müssen. Noch besser: Dieselbe Technologie ermöglicht sichere Datentransaktionen mit externen Partnern entlang der gesamten Lieferkette, wobei alle Datenflüsse durch standardisierte Nutzungsrichtlinien geregelt und vollständig auditierbar sind. Und Ihr CFO wird sie lieben – wegen ihrer Wiederverwendbarkeit über verschiedene Anwendungsfälle hinweg und ihrer Skalierbarkeit über Geschäftsbereiche und Regionen.

Abbildung 2: 3-Schichten-Modell des Software-Stacks eines Datenökosystems (IDSA 2025)

Abbildung 2 zeigt die drei Schichten eines Datenökosystems und wie es sich nahtlos in bestehende IT-Landschaften integriert, indem es auf Cloud- oder On-Premises-Hardware sowie Kommunikationsnetzwerken aufsetzt, um die Automatisierung von Geschäftsanwendungen zu unterstützen (für eine kompakte CEO-Übersicht siehe „Data 0: Readme“). Die dunkelblaue Dataspace-Netzwerkschicht ist quelloffen, dezentral und dadurch von Natur aus widerstandsfähig – wie das Internet. Und genau wie das Internet, das ursprünglich durch US-Regierungsförderung entstand, wird der Kern der Dataspace-Technologie derzeit durch europäische Fördermittel entwickelt – von denselben Institutionen, die einige der weltweit strengsten Datenschutzregelungen geschaffen haben. Wie können Sie davon profitieren? Drei Optionen:

  1. Einem bestehenden Datenökosystem beitreten, das auf Dataspace-Technologie basiert. Im Automobilbereich hat sich Catena-X (CX) als führendes Datenökosystem etabliert, mit Cofinity-X (CY) als erster CX-Betreibergesellschaft. Unser Kunde Flex nutzt beispielsweise unser „Dataphone“-Produkt zur Anbindung an CX, um Primärdaten zu Scope 3 mit seinem OEM-Kunden Ford für die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) auszutauschen (siehe Flex testimonial) ... eine Zusammenarbeit, die Flex den „2025 Sustainability Supplier of the Year Award“ von Ford einbrachte (Flex press release 2025-06-03).

  2. Einen eigenen internen Datenraum aufbauen. Gibt es einen besseren oder kostengünstigeren Weg, um „Ihre Daten für GenAI vorzubereiten“ (siehe Davenport & Tiwari 2024)? Innovationsführer wie IAV, ein Spezialist für Automobilentwicklung, haben genau das getan – mit unserem Produkt „Dataspace-as-a-Service“ wurde ein interner Datenraum eingerichtet, der Governance über bestehende heterogene Repositories und Silos legt. So können sie ihre wertvollsten Trainingsdaten für proprietäre KI aggregieren – vorgestellt als Weltpremiere auf der CES 2025 in Las Vegas (siehe IAV’s CEO at CES 2025).

  3. Ein eigenes gemeinschaftliches Datenökosystem gründen – auch mit Wettbewerbern. „Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen“ war schon immer ein kluger Geschäftsansatz. Angesichts schnellerer Konkurrenz aus Asien („China-Speed“) und einer Vielzahl neuer Technologien – von großen Sprachmodellen (LLMs) bis hin zu KI-Agenten – wenden sich ganze Branchencluster Datenökosystemen zu (Was ist ein Ökosystem: Data 1 – Ecosystems 2.0). Führende Robotikunternehmen in Deutschland tun genau das und nutzen unser „Dataspace-as-a-Service“, um das RoX-Ökosystem zu betreiben und die KI-Einführung zu beschleunigen (siehe 2024 RoX at Dürr und RoX at Hannover Fair 2025).

Abbildung 3: Highlights von der Hannover Messe. Oben links: Präsentation von T-Systems-NTT-Fujitsu zu einem föderierten Vertrauensanker für Japan (Redner: Chris Schlueter Langdon; Vordergrund: Xin Xu, Direktor Denso, und Tatsuya Yamashita, SVP Toho Titanium; Hintergrund: Ulrich Ahle, CEO Gaia-X). Oben rechts: Industrie 4.0-Auszeichnung für den Prototyp des föderierten Identitäts- und Vertrauensankers (mit Florian Mohr, Fujitsu; Markus Hess, BMWK; Chris Schlueter Langdon, Telekom). Unten links: Souveräne Cloud von TSI mit Google (Marc Hess, Google; Chris Schlueter Langdon, Telekom). Unten rechts: RoX-Panel (von links: Dr. Lukas Sohlbach, VDMA; Thomas Hahn, Siemens; Ernst Stöckl-Pukall, BMWK; Prof. Dr. Frank Koester, DLR; Moderator: Prof. Dr. Chris Schlueter Langdon, Telekom)

Unsere Produkte: (1) Dataspace-Schicht und (2) „Dataphones“ – vertrauenswürdig, bewährt

Selbstverständlich bietet das Telekom Data Intelligence Hub (DIH) die Produkte, mit denen Sie schnell starten können – als SaaS bereitgestellt, ohne die üblichen Integrations- oder Wartungsprobleme. Und das sagen nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden. Mit Hunderten von Nutzern und Tausenden von täglich verarbeiteten Transaktionen sind unsere Lösungen bereits im realen, geschäftskritischen Einsatz. Wie haben wir das geschafft? Wir sind Insider, gehörten zu den ursprünglichen Entwicklern, haben den Quellcode im Catena-X-Konsortium mitentwickelt und ihn als Open Source unter der Eclipse Foundation zu Tractus-X beigetragen. Unser Team wurde sogar mit einer „5-Sterne“-Bewertung von Branchenkollegen ausgezeichnet (link). Heute bieten wir:

  1. Dataspace-as-a-Service für gesamte Dataspace-Netzwerke über unsere Produktfamilie Build & Operate (die dunkelblaue Schicht in Abbildung 2), sowohl für interne Dataspaces (z. B. für IAV) als auch als Grundlage für großflächige Community- oder Branchen-Datenökosysteme wie RoX oder Fertigungsunternehmen im Austria’s AMIDS ecosystem
  2. „Dataphones“ aus unserer Produktfamilie Connect & Integrate, die eine nahtlose Verbindung zu Dataspace-Netzwerken oder gesamten Datenökosystemen ermöglichen … darunter Catena-X (betrieben von Cofinity-X), Mobility Data Space, das RoX-Ökosystem und mehr.

Hannover Messe: Zukunftssicherung von Dataspaces – (1) Core, (2) Down, (3) Up

Wir sorgen weiterhin dafür, dass unsere Produkte zukunftsfähig bleiben und für das Kommende ausgelegt sind. Ganz im Sinne von Druckers Philosophie der Kundenorientierung arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen und entwickeln kontinuierlich Anwendungsfälle, Datenmodelle und Kommunikationsprotokolle der nächsten Generation weiter. Als vertrauenswürdiger, neutraler und sicherer Netzwerkanbieter konzentriert sich die Deutsche Telekom auf die Dataspace-Netzwerkschicht. Anders als branchenspezifische Anbieter nutzt Telekom mit ihrer T-Systems-Einheit (TSI) eine gemeinsame Kerntechnologie auf Basis von Open Source Tractus-X, zertifiziert durch Catena-X und IDSA und konform mit Gaia-X-Standards, um Interoperabilität über Branchen und internationale Märkte hinweg sicherzustellen. Da Worte billig sind und alles auf PowerPoint beeindruckend aussehen kann, haben wir die Hannover Messe, die weltweit größte Industrieplattform, gewählt, um diesen Ansatz in Aktion zu zeigen. Jede Ausstellung und Demonstration auf der HM fällt in eine von drei Kategorien und unterstreicht unser Engagement für Zukunftsfähigkeit durch Fortschritte in drei strategischen Richtungen. Die drei roten Pfeile in Abbildung 2 zeigen unsere Investitionen in den Software-Stack des Ökosystems: (1) in den Kern, (2) nach unten und (3) nach oben:

(1)   Core: Dataspace-Netzwerkschicht; Stärkung der Kerninfrastruktur von Dataspaces, einschließlich Vertrauensanker und Interoperabilitätsstandards über Rechtsräume hinweg.

  • Partnerschaft TSI-NTT-Fujitsu: Erweiterte grenzüberschreitende Abdeckung durch ein föderiertes Vertrauensanker-Setup, das eine sichere Zusammenarbeit mit Unternehmen in Japan und ganz Asien ermöglicht. Abbildung 3 oben links zeigt unsere gemeinsame Präsentation auf dem Gaia-X-Stand, moderiert von dessen CEO Ulrich Ahle. Zusätzlich hat IDSA diese Initiative in ihrem Positionspapier “Establishing a Unified, Sovereign, and Open Digital Infrastructure: A Vision for Telecommunication Providers” veröffentlicht
  • VDMA-Umati-Kooperation: Erweiterte Unterstützung über die Catena-X-Datenschichten hinaus zur Einbindung von OPC UA … öffnet die Tür zur Anwendung im Maschinenbau und anderen Industrie 4.0-Bereichen mit Fokus auf KMU (VDMA press release 2025-03-25)

(2)   Down: Kommunikations- und Cloud-Infrastruktur; Erweiterung nach unten in die grundlegende Infrastruktur durch Integration von Kommunikationsprotokollen und hybriden Cloud-Umgebungen.

  • VDMA-Partnerschaft: Erweiterte Unterstützung für wichtige Kommunikationsprotokolle wie MQTT zur effektiveren Schnittstelle mit Industrieanlagen – setzt unsere langjährige Zusammenarbeit zur Verbesserung der Maschinenkommunikation fort (Schlueter Langdon & Schweichhart 2022)
  • Google: Kunden schätzen unsere fortschrittlichen cloud-agnostischen Fähigkeiten unserer Dataspace-as-a-Service- und Dataphone-Produkte („run anywhere“), jetzt ergänzt durch verbesserte Datenschutzfunktionen zur Erfüllung wachsender Anforderungen an souveräne Cloudspeicherung und -verarbeitung mit erstklassigen Tools zu erschwinglichen Preisen. Dies wurde gemeinsam mit Google Cloud Platform (GCP) in unserer gemeinsamen Industrie 4.0-Session vorgestellt. Abbildung 3 unten links zeigt Marc Voss, Country Leader Customer Engineering bei Google, und Chris Schlueter Langdon, Telekom

(3)   Up: Datenprodukte & Super-Apps; Erweiterung nach oben in Datenprodukte und Super-Apps zur Erschließung neuer Mehrwertdienste und Anwendungen im Ökosystemmaßstab.

  • RoX-Konsortium: Ermöglichte den Start von RoX als Datenökosystem mithilfe unseres Dataspace-as-a-Service-Produkts für schnelle Anwendungsentwicklung und Modernisierung, präsentiert sowohl am RoX-Stand als auch im Panel auf der Industrie 4.0-Bühne. Abbildung 3 unten rechts zeigt zentrale RoX-Akteure vom VDMA, den Vorsitzenden des International Manufacturing-X (IMX) Council mit Thomas Hahn von Siemens, das BMWK, das DLR und Moderator Chris Schlueter Langdon, Leiter des Digital Robotics Ecosystem in RoX (Telekom)
  • Denso: Portierte EcoPass, eine DPP-Unternehmensanwendung, in das Catena-X-Ökosystem und den App-Store, unterstützt durch unsere Beratungsdienste und Dataphone-Funktionen (Denso press release 2025-03-24; Catena-X news 2025-04-22)

Diese Investitionen, die auf der HM2025 gezeigt wurden, positionieren uns einzigartig, um unsere Produkte weiterzuentwickeln – mit klarem Fokus auf Kundenbedürfnisse und Mehrwert. Wir liefern einen gemeinsamen Kern, der universell einsetzbar ist und sich über Anwendungsfälle, Branchen und Regionen hinweg skalieren lässt. So profitieren CIO und CDO von interoperablen, durchgängig verwalteten Dataspace-Lösungen, die auf bestehenden heterogenen Datenbeständen und Silos aufsetzen und gleichzeitig Datenschutz und zentrale Datensteuerung gewährleisten. Und Ihr CFO wird die Reduzierung kostspieliger Doppelinvestitionen über Geschäftsbereiche und Regionen hinweg zu schätzen wissen.

Nächste Schritte: So starten Sie

Referenzen

Davenport, T., and P. Tiwari. 2024. Is Your Company’s Data Ready for Generative AI? Harvard Busienss Review (March), link

Hold, A. 2025. Data spaces: First implementation for Small and Medium-sized Enterprises. Media information (2025-03-25), Deutsche Telekom, Bonn, link

Guggenberger, T. M., C. Schlueter Langdon, and B. Otto. 2025. “Data Spaces as Meta-Organisations. European Journal of Information Systems, January: 1–21, link

Mertens C. 2025. Establishing a Unified, Sovereign, and Open Digital Infrastructure: A Vision for Telecommunication Providers. Position Paper (March), International Data Spaces Association (IDSA), Dortmund, link

Schlueter Langdon, C., and K. Schweichhart. 2022. Dataspaces: First Applications in Mobility and Industry. In: Otto, B. et al. (eds.). Dataspaces – Part IV Solutions & Applications. Springer Nature, Switzerland: 493-511, link

Chris S. Langdon
Chris S. Langdon

Business Lead, Data Analytics Executive, Catena-X Product Manager

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